Montag, 5. August 2013

Grüße von der Zuckerinsel (1)



Manchmal dauert es leider trotz Ferien sehr lange, Dinge an den Start zu kriegen. Ich glaube, die Temperaturen können einen schon etwas verlangsamen...
 
In diesem Jahr hatten wir uns mit Kuba ein ganz besonderes Reiseziel ausgesucht und waren zwei Wochen nur damit beschäftigt, zu kucken, staunen, entdecken und genießen. Für euch gibt es Kuba in drei Portionen, passend zu unserem Reiseverlauf. Na, hast du Lust auf einen Stadtbummel durch Havanna?
 
 
 
 
 
Kuba ist zuerst und vor allem eines: anders! Empfangen wird man am Flughafen von warmer Waschküchenluft, man beginnt zu schwitzen und hört den ganzen Urlaub nicht mehr damit auf, denn auf Kuba ist es nie kalt und die Luftfeuchtigkeit liegt sehr hoch. Die Flughafentoiletten waren ein kleiner Prolog für den ersten Eindruck des morschen, verrottenden Havanna (kein Toilettenpapier, nicht gescheit zu verschließen, Spülung Glückssache...). Schon bei unserer Taxifahrt zum Hotel vielen uns die vielen heruntergekommenen Häuserruinen selbst entlang des Malencon (große Küstenstraße) auf. Wegen eines elektrischen Defekts mussten wir das Hotel für eine Nacht wechseln und auf dem kurzen Fußmarsch zum Ersatzhotel staunten wir über aufgerissene Straßen (natürlich ohne jede Absperrung), Häuserruinen und herumstreunende Menschen und Hunde.
 
 
 
 
Relativiert wurde dieser erste Eindruck jedoch am nächsten Morgen schnell bei unserem Rundgang durch Alt-Havanna: Sehenswürdigkeiten und Fußgängerzone waren fein herausgeputzt, vieles restauriert. Dennoch faszinierte uns der Gegensatz und das Nebeneinander von Pracht und Niedergang.
 
 



 
Wir schlenderten durch die Gassen der Fußgängerzone, warfen einen Blick in kühle Innenhöfe, besuchten das alte Fort am Hafen und wurden auf dem Weg gleich mit einer weiteren Besonderheit konfrontiert: Ständig wurde man angesprochen, ob man als amigo nicht Fahrradtaxi fahren, einen Restauranttip haben oder Karten für eine Salsashow, natürlich ein Geheimtipp, kaufen möchte. Obwohl man weiß, dass die Leute hinter der kaufkräftigen Touristenwährung CUC her sind, kann es mit der Zeit doch schon sehr nervig werden... Havanna hat viele schöne Plätze, Gassen und alte Gebäude zu bieten. Am besten erfrischt man sich bei einem der fahrenden Eiswägelchen mit einem Wassereis im Becher mit Sirup, was nur ein paar Pfennige kostet.
 
 
 
 
Die Gegend um das Capitol (ja, nach US-Vorbild!) ist geprägt von den Straßenkreuzern der 50er und 60er Jahre, manche können aber gut noch älter gewesen sein. Oft liebevoll instand gehalten und in den buntesten Farben lackiert, dienen viele als Taxi - natürlich in erster Linie gegen harte Währung für Touristen. Aber auch auf dem Land sind diese Oldtimer gängige Verkehrsmittel. Da man keine Abgasfilter etc. kennt, kommen teilweise ganz schön dunkle Wolken aus den Auspuffrohren und man kann es nicht anders sagen, es stinkt ganz schön an den größeren Straßen.
 

 
 
Am zweiten Tag machten wir unseren Mietwagen für die geplante Inselrundfahrt klar - ein Seat Ibiza, kein Oldtimer. Ein Abstrecher führte uns in den Stadtteil Miramar, der weniger eng bebaut ist als Alt-Havanna. Besonders interessant ist die Eisdiele Coppelia, um die sich in der Mittagszeit riesige Menschenschlange herumwanden. Wir wunderten uns, dass es den Cubanern nichts auszumachen schien, ewig in der sengenden Mittagshitze für ein Eis anzustehen. Nach einigem Warten in der Schlange wurde es uns doch bald zu viel und wir gingen an einem anderen Eingang einfach an der Schlange vorbei und wurden in den speziellen Touristenbereich gelotst. Leider war das Eis nicht so lecker wie erwartet und dafür doch sehr teuer...
 
 
Am Abend setzten wir mit der Fähre zur anderen Seite des Hafens über. Nachdem wir uns in einem sehr netten privaten Gartenrestaurant gestärkt hatten, besuchten wir dann die Festung und die Kanonenschusszeremonie, bei der als Spanier verkleidete Cubaner mit Fackeln  eine Kanone abfeuerten. Früher war das das Zeichen, dass die Stadttore geschlossen wurden. Mit dem Taxi ging es dann zurück ins Hotel. Der blöde Taxifahrer hat uns dann tatsächlich noch übers Ohr gehauen und uns in Nationalwährung statt in CUC herausgegeben...
 
Über unsere Inselrundfahrt könnt ihr hier in den nächsten Tagen mehr erfahren.

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